22.06.2017

3 Fragen zum Brexit: Harald Vilimsky

3 Fragen zum Brexit: Harald Vilimsky
3 Fragen zum Brexit: Harald Vilimsky

Am 23. Juni 2016 sprachen sich knapp 52 Prozent der britischen WählerInnen für einen Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union (Brexit) aus. Kurz vor dem Jahrestag des Referendums starteten jetzt auch die offiziellen Scheidungsverhandlungen in Brüssel. Nach Art.50 Abs.2 AEUV muss das Europäische Parlament dem Abkommen über die Einzelheiten des Austritts zustimmen.

Wir haben im Rahmen unseres EU-Schwerpunktes einen schnellen Rundruf gemacht und die österreichischen DelegationsleiterInnen im Europäischen Parlament um ihre Stellungnahmen anhand von drei Fragen gebeten.

Harald Vilimsky (FPÖ), Mitglied der Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF):

Welche/r britische Abgeordnete/r wird Ihnen am meisten fehlen?

H.V.: Unsere Janice Atkinson *), die jetzt Mitglied unserer Fraktion ist. Sie ist eine wirkliche britische Lady und eine überzeugte Vertreterin eines Europas der Nationen, in dem die Staaten in Freundschaft und auf Augenhöhe an einer guten gemeinsamen Zukunft arbeiten, ohne ihre Eigenständigkeit zugunsten eines Brüsseler Zentralismus zu verlieren.

Welche Bedingungen möchten Sie im Austritts-Abkommen sehen bzw. was wären Deal Breaker?

H.V.: Die einzige Bedingung wäre, dass Großbritannien in unseren Herzen weiter ein geschätzter Teil der europäischen Völkerfamilie sein muss. Zudem sollte es im Interesse beider Volkswirtschaften sein, dass auch ein freier Handel gewährleistet wird. Nur überzogene finanzielle Forderungen der EU oder übertriebene Abschottungsideen der Briten könnten einer solchen Vereinbarung entgegenstehen. Ich bin aber überzeugt, dass an einem beiderseitigen Weg der Vernunft kein Weg vorbeiführen wird.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Brexit auf Österreich auswirken?

H.V.: Die einzige Gefahr besteht darin, dass die Rolle Österreichs als Nettozahler weiter verschlechtert wird, was absolut inakzeptabel ist. Die EU muss sich soweit redimensionieren, vor allem im Bereich ihrer Institutionen und auch ihrer Subventionspolitik, damit nicht weitere Belastungen für die Mitgliedsstaaten durch den Austritt der Briten erwachsen.

*) Anmerkung der Redaktion: Janice Atkinson gehört wie die FPÖ der Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) an, ist derzeit allerdings parteilos, da sie aufgrund von finanziellen Ungereimtheiten aus der UKIP (UK Independence Party) ausgeschlossen wurde. Sie ist energische Brexit Befürworterin und forderte nach dem Terror-Anschlag in Manchester im vergangenen Mai, Selbstmord-AttentäterInnen mit dem Tode zu bestrafen (sic!).

Text: Mag. Dr. Michaela Amort, MES

Photo: © European Union 2015 - European Parliament

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie zum Schwerpunkt EU, bisher erschienen:

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